Am Rande
Seit Beginn des Helsinki-Prozesses legte die Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE, später OSZE) großen Wert auf die Beteiligung der Zivilgesellschaft. Veranstaltungen mit NGOs vor den Gipfeltreffen sind eine Besonderheit der OSZE.
In bewährter Tradition wurde sofort, nachdem am 3. August dieses Jahres die Abhaltung eines Gipfeltreffens beschlossen worden war, eine Konferenz organisiert, bei der im Vorfeld des Gipfeltreffens die Umsetzung der OSZE-Verpflichtungen durch die Staaten auf dem Prüfstand stehen sollte. Diese Überprüfungskonferenz, die insgesamt 17 Tage dauerte und sich über zwei Monate erstreckte, fand in drei Städten – Warschau, Wien und Astana – statt. Über 500 NGOs kamen, um Seite an Seite mit den Teilnehmerstaaten ihre Ansichten darzulegen.
Außerhalb dieses formellen Rahmens fanden am Rande der Konferenz in allen drei Städten Parallelveranstaltungen statt. Sie galten in der Regel bestimmten Themen und ermöglichten Diskussionen, Aussprachen und den Austausch von Erfahrungen in einem informelleren Umfeld. Rund 40 solcher Veranstaltungen wurden von NGOs, Teilnehmerstaaten oder OSZE-Abteilungen organisiert. Darüber hinaus veranstaltete Kasachstan vor der Astana-Phase der Überprüfungskonferenz ein NGO-Forum, um Nichtregierungsorganisationen bei der Formulierung von Empfehlungen an die Konferenz behilflich zu sein, während andere Vertreter der Zivilgellschaft, ebenfalls mit kasachischer Unterstützung, unabhängig davon zwischen der Überprüfungskonferenz und dem Gipfeltreffen in Astana eine Parallelkonferenz abhielten.
NGOs bekamen so die Gelegenheit, vor 56 Staaten ihre Anliegen vorzubringen, mit Vertretern von Medien, Regierungen und anderen internationalen Organisationen zusammenzutreffen und sich mit anderen NGOs zu vernetzen. Auch viele kasachische NGOs nahmen teil, und ein Charakteristikum der diesjährigen Überprüfungskonferenz war die Möglichkeit, die Kontakte zwischen NGOs aus Zentralasien und jenen in anderen Teilen der OSZE-Region zu verstärken.