Das E-MINDFUL Glossar: Einstellungen zu Migration, Werten, und vieles mehr…
26. November 2021
Das E-MINDFUL Glossar: Einstellungen zu Migration, Werten, und vieles mehr…
Begleiten sie uns auf dem Weg, wo wir mehr über Verhaltens- und Einstellungsmuster, Migration und vieles mehr lernen. Im Laufe des Projekts werden wir in jeder Ausgabe einige Begriffe veröffentlichen, damit dieses Glossar bei der Orientierung über die Projektaktivitäten und ihren Ergebnissen helfen kann. Das Glossar folgt keiner alphabetischen, sondern eher einer konzeptionellen Reihenfolge, in der Begriffe rund um die diskutierten Themen gruppiert werden. In dieser Ausgabe werden wir Faktoren untersuchen, die unsere Wahrnehmung der Welt und unsere Einstellung gegenüber anderen, einschließlich Migranten, prägen.
Überzeugungen
Überzeugungen sind eine Reihe von Ideen und Gefühlen, die eine Person in gutem Glauben als wahr anerkennt, auch wenn einige – oder alle – unbewiesen oder irrational sind. Sie beruhen nicht unbedingt auf Tatsachen. Im Laufe unseres Lebens bauen wir eine Reihe von Postulaten auf, wie die Welt funktioniert: Je mehr wir Erfahrungen zu einem bestimmten Thema oder innerhalb eines bestimmten Personenkreises sammeln, desto mehr
reichern unsere Überzeugungen Konsistenz und Nuancen an. Doch wenn unsere Erfahrungen über jemanden oder etwas begrenzt sind, folgt Gegenteiliges: Auf Verallgemeinerungen und Analogien und auf isolierten Erfahrungen oder anderen Überzeugungen fußend, versucht man Wissenslücken zu füllen.
Werte
Werte spiegeln wider, wie wir denken, dass Dinge sein sollten und Menschen sich verhalten sollten. Sie sind ein seit langem bestehendes Regelwerk, das eine Person oder eine Gemeinschaft als wichtig erachtet. Es mündet schließlich darin sie als Bewertungskriterium für die vielen Menschen und Situationen des täglichen Lebens zu nutzen (was ist gut, falsch, ungerecht usw.). Innerhalb derselben Kultur oder Gemeinschaften können wir Werte finden, die miteinander in Konflikt stehen oder spalten und somit eine Polarisierung bestimmen.
Kognitive Dissonanz
Wenn wir mit einem Element konfrontiert werden, das nicht mit unseren Überzeugungen und Werten übereinstimmt, entsteht gewöhnlich ein Gefühl des Unbehagens, das als „kognitive Dissonanz“ bezeichnet wird. Unser Gehirn reagiert, indem es versucht, dieses unangenehme Gefühl zu unterdrücken, und es tut dies, indem es die zugewiesene Bedeutung des Ereignisses ändert, damit es unserem Weltbild entspricht. Unbewusst bevorzugt das Gehirn des Menschen Abkürzungen – sie deuten widersprüchliche Informationen um, damit sie mit bereits bestehenden Schlussfolgerungen übereinstimmen, oder weisen Informationen zurück, die nicht in die eigenen Schlussfolgerungen hineinpassen.
Einstellungen
Einstellungen sind Ausdruck einer positiven oder negativen Bewertung einer Person, eines Ortes, einer Situation oder eines Ereignisses in einer gewissen Intensität. Einstellungen basieren auf unseren Überzeugungen und Werten. Unsere Verhaltensweisen neigen dazu, unsere Einstellungen widerzuspiegeln. Lebenserfahrungen können unter Umständen einen Einfluss auf die Änderung der Einstellungen haben.
Einstellungen zur Migration
Es gibt verschiedene Arten von Einstellungen zur Migration, die sich grob in die folgenden Gruppen einteilen lassen: 1. Einstellungen zur Migrationspolitik, zum Beispiel, ob man mehr oder weniger Migranten den Zuzug ins Land erlauben sollte. 2. Einstellungen zu einer bestimmten Migrantengruppe, die aus einem bestimmten Land stammt oder mit einer bestimmten Religion oder einem bestimmten Verhalten verbunden ist; 3. Einstellungen gegenüber allen Migranten, ungeachtet ihrer Herkunft und anderer persönlicher Merkmale; 4. Einstellungen, die von der Wahrnehmung der Folgen von Migration herrühren - Einstellungen zu den Auswirkungen der Zuwanderung auf das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf eines Landes, Einstellungen zu den Auswirkungen der Einwanderung auf die nationale Arbeitslosigkeit oder Einstellungen zu den Auswirkungen der Einwanderung auf die nationale Kultur oder die Qualität des Lebens der Einheimischen.
Eine Person kann gleichzeitig verschiedene Einstellungen zur Migration haben, auch Einstellungen, die entgegenläufig sind. Zum Beispiel kann eine Person dagegen sein, mehr Einwanderer, Flüchtlinge oder Asylbewerber ins Land zu lassen, und gleichzeitig die Einräumung von Rechten an bereits im Land befindliche Einwanderer (z. B. den Zugang zu Sozialleistungen) befürworten.