E-MINDFUL: Ein Umfeld schaffen, in dem sich jeder wertgeschätzt fühlt
Migration kommunizieren
Da immer mehr Menschen in andere Länder ziehen, um dort zu leben, zu studieren und zu arbeiten, ist es wichtig ein soziales und wirtschaftliches Umfeld zu schaffen, in dem sich jeder anerkannt und willkommen fühlt. Doch besonders in den letzten Jahren verstärkten sich im öffentlichen Diskurs die Bedenken und Ängste über die Präsenz von Migranten in den Aufnahmegesellschaften, wobei oft auf stark vereinfachte Botschaften zurückgegriffen wird.
Der zunehmend polarisierte Diskurs untergräbt nach und nach Bestrebungen für eine wirksame und umfassende Migrationspolitik. Offensichtlich sind die Auswirkungen auf die Ökonomie sowohl im Hinblick auf die Herkunftsländer wie auch die Zielländer; geringere Überweisungen in die Herkunftsländer und in den Zielländern mit Arbeitskräftemangel ein Wachstum des informellen Sektors durch Schwarzarbeit und Ausbeutung der Migranten.
Obwohl notwendig, um Leben zu retten haben die jüngsten Lockdown-Massnahmen im Zuge von Covid 19 die Debatte weiter polarisiert. Einerseits schürte die diffuse Wahrnehmung des „ausländischen Virus“ eine migrantenfeindliche Stimmung. Andrerseits hat die Anerkennung der bedeutenden Rolle, die Migranten in kritischen Sektoren, wie dem öffentlichen Gesundheitswesen, der Altenpflege und der Landwirtschaft spielen, ihren positiven Beitrag in ein neues Licht gerückt.
Was ist E-MINDFUL?
Das E-MINDFUL-Projekt möchte den wichtigsten Interessenträgern – am Projekt beteiligte staatliche Behörden sowie GD HOME – Leitlinien und Instrumente zur Verfügung stellen, wie Migration effektiv kommuniziert werden kann, um den sozialen und politischen Spielraum für eine Politikgestaltung zu fördern, die das wirtschaftliche Potenzial von Migranten miteinbezieht.
Zu diesem Zweck wird das Projekt kollektives Wissen und Erfahrungen über die Kommunikation über Migration bündeln, um effektive Botschaften zu erforschen, die über das bereits unterstützende Publikum hinaus Anklang finden können.
Das Projekt bringt Praktiker aus verschiedenen Fachgebieten – Soziologie und Globalisierung, Semiotik, Kommunikation, Verhaltensmarketing, Kulturanthropologie – sowie junge Kreative zusammen.
Die geografische Abdeckung - Österreich, Bosnien Herzegowina, Deutschland, Italien, Nordmazedonien und Serbien - spiegelt die Absicht wider, die Kommunikation über Migration zu nutzen, um ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen, das entscheidend ist für die Gewährleistung von Kooperation , sozialem Zusammenhalt und Stabilität und Sicherheit entlang der Migrationsroute im östlichen Mittelmeer.
Da Migration sowohl für Herkunfts- als auch Zielländer von Vorteil ist, kann ein besseres Verständnis dafür, wie man gegen negative Einstellungen gegenüber Migranten vorgeht, nicht nur für Aufnahmeländer von Vorteil sein, die den Beitrag der Migranten zur sozioökonomischen Entwicklung nutzen können, sondern auch für Entsendeländer, deren durch Migration hervorgerufene Entwicklungsgewinne vom Erfolg einzelner Migrationsprojekte ihrer Bürgerinnen und Bürger abhängen.
Daher zeigen die am Projekt beteiligten Länder zunehmend vernetzte soziale und wirtschaftliche Kontexte auf, in denen das Leben des Einzelnen tief in die lokalen und globalen sozioökonomischen Realitäten und Dynamiken eingebettet ist.
Teresa Albano, E-MINDFUL Projektmanager