Vermittlungsversuch des OSZE Medienbeauftreagten an Belgrad gescheitert
VIENNA, 7 September 1998 - Dem Medienbeauftragten der OSZE, Freimut Duve, wird Visum für die Reise nach Belgrad verweigert.
Die Ankündigung Duves, er wolle sich in Belgrad für die Visumserteilung an ausländische Journalisten persönlich einsetzen, wurde in einem Schreiben des jugoslawischen Botschafters vom 4.9. in Wien zurückgewiesen.
Unter Hinweis auf ein in diesem Jahr erschienenes Buch über die angebliche Zusammenarbeit deutscher Journalisten mit dem Bundesnachrichtendienst wurde Duve bedeutet, daß er mit einem Visum erst rechnen könne, wenn die Bundesrepublik Jugoslawien wieder Vollmitglied der OSZE sei.
Freimut Duve erklärte dazu:
" Wieder will die Bundesrepublik Jugoslawien keinen Beauftragten der OSZE im Lande dulden. Die Einreiseverweigerung für Felipe Gonzales war seinerzeit sogar von einer Volksabstimmung begleitet. Zugleich aber will die BR Jugoslawien wieder Vollmitglied der Organisation werden. Gerade die OSZE - Verpflichtungen bedeuten ja Kontaktaufnahme bei Streitfällen im Geiste der Sicherheit und Zusammenarbeit. Tito selbst hatte 1975 als Präsident des früheren Jugoslawien die einschlägigen Verpflichtungen der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa unterschrieben. In meiner Arbeit mit nahezu allen Mitgliedsstaaten ist die ungehinderte Einreise bewährte Praxis der OSZE. Darunter sind auch solche Regierungen, denen ich kritische Fragen stellen mußte."